Gastbeitrag von Alexandra Eger-Römhild
Mit einer eindrucksvollen Lesung hat die Initiative Omas Gegen Rechts Eisenach/Wartburgkreis am Samstagmittag an Schriftstellerinnen
erinnert, deren Werke 1933 von den Nationalsozialisten verboten oder verbrannt wurden.
Zu Beginn der Veranstaltung gaben die Imitatorinnen eine geschichtliche Einordnung der nationalsozialistischen Bücherverbrennungen im Mai 1933.
Sie erinnerten daran, dass damals zahlreiche Werke jüdischer, pazifistischer, politisch engagierter, feministischer oder als „unerwünscht“ deklarierter Autorinnen und Autoren der Zensur und Vernichtung zum Opfer fielen.
Ab 12 Uhr trugen Mitgliederinnen der Initiative am Markt 22 Passagen aus Werken von Autorinnen wie Vicki Baum, Bertha von Suttner, Anna Seghers, Rahel Sanzara, Nelly Sachs, Erika Mann, Else Lasker-Schüler, Ruth Landshoff-Yorck, Käthe Kollwitz, Gertrud Kolmar, Irmgard Keun, Claire Goll und Hedwig Dohm vor.
Ergänzt wurden die Lesungen durch kurze biografische Einblicke in das Leben dieser Schriftstellerinnen, die für ihre Zeit oft mutige, gesellschaftskritische Stimmen waren.
Eine erfreulich große Zahl an Interessierten lauschte den Texten. Manche Passanten blieben spontan stehen und hörten eine Weile zu, andere nahmen auf den von der Buchhandlung Leselust bereitgestellten Sitzplätzen Platz und blieben länger.
Mit der Veranstaltung wollte die Initiative nicht nur an die Schicksale der Autorinnen erinnern, sondern auch ein Zeichen für Demokratie und Meinungsfreiheit setzen.
„Gerade heute ist es wichtig, sich bewusst zu machen, wie gefährdet freie Literatur und kritisches Denken in Zeiten von Hass und Ausgrenzung sein können“, so eine Sprecherin der Omas Gegen Rechts Eisenach/Wartburgkreis.
Die Lesung stieß auf große Resonanz und wurde von den Zuhörerinnen und Zuhörern als bereichernde Erinnerungskultur gewürdigt.